Veraltete Blindenschriftbücher verwandeln sich in einen neuen Werk- und Baustoff und dienen blinden und sehbehinderten Schülern und Schülerinnen in einer Werkstatt für Bildende Kunst als Baumaterial für mehrere hundert selbst gefaltete Schiffe in verschiedenen Größen. Die bunt gestalteten Schiffe werden an einem Aktionstag in einer Performance am Tegeler See auf das Wasser gelassen.
Johann-August-Zeune-Schule für Blinde
Misha Bolourie
Veraltete Blindenschriftbücher werden zu einem ungewöhnlichen Werk- und Baustoff und laden blinde, sehbehinderte und sehende Schüler zu einem experimentellen Spaziergang ein. In einer Werkstattreihe für Bildende Kunst und Literatur entwickeln die Schülerinnen und Schüler eigene Ausdrucks- und Buchformate. Während des gemeinsamen Schaffensprozesses beschäftigen sie sich mit einer Reihe von Fragen. Was ist eigentlich ein Buch? Brauchen wir Bücher? Was ist Schrift? Wie könnte man noch schreiben? Wie können Bücher anders geschrieben werden? Mit welchen Sinnen kann man lesen, wenn das gewöhnliche Sehprinzip außer Kraft gesetzt ist. Lässt sich ein Buch fühlen oder riechen?
Johann-August-Zeune-Schule für Blinde und Rothenburg-Grundschule
Misha Bolourie und Mara Genschel
Über 4.000 aussortierte veraltete Braille-Punktschriftbücher einer Blindenbibliothek dienten als Grundlage für die künstlerische Auseinandersetzung mit Literatur und Lesen als kulturelles Gut. In verschiedensten Werkstätten beschäftigen sich 150 sehende, sehbehinderte und blinde Schüler literarisch, musikalisch, mit Medien der Bildenden Künste und Fotographie mit diesen Büchern. Sie dichten weiter, wo Schrift verschwand, erzeugen Klänge aus unlesbaren Büchern und illustrieren diese bunt. Fotographisch halten sie ihre eigenen Phantasiebilder fest.
Johann-August-Zeune-Schule für Blinde, Rothenburg-Grundschule, Fichtenberg-Oberschule
Irini Amargianaki, Misha Bolourie, Benjamin Füglister, Mara Genschel, Malte Giesen, Inger–Maria Mahlke